Enver Pasha, auch bekannt als Ismail Enver Bey, war ein prominenter osmanischer Politiker und einer der Führer der Jungtürkischen Bewegung. Er wurde am 22. November 1881 in Istanbul, dem damaligen Konstantinopel, geboren und starb am 4. August 1922 in Tiflis, Georgien.
Enver Pasha spielte eine wichtige Rolle in der Jungtürkischen Revolution von 1908, die zur Wiederherstellung der Verfassung im Osmanischen Reich führte. Nach der Revolution wurde er zum Innenminister ernannt und war später auch als Kriegsminister tätig.
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Enver Pasha das Osmanische Reich beim Kampf gegen die Alliierten, indem er eine aktive Politik der Expansion und des Imperialismus verfolgte. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Organisation des Völkermords an den Armeniern, bei dem schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen ums Leben kamen.
Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und dem Sieg der Alliierten im Ersten Weltkrieg floh Enver Pasha nach Deutschland und versuchte, eine anti-westliche Bewegung zu organisieren. Später schloss er sich den Basmachi-Aufständen in Zentralasien an, wo er schließlich im Kampf getötet wurde.
Enver Pasha ist sowohl eine umstrittene als auch eine bedeutende Figur in der Geschichte des Osmanischen Reiches. Er wird von einigen als Held betrachtet, der gegen die westliche Einmischung kämpfte, während andere seinen Einsatz für den Völkermord an den Armeniern und seine imperialistischen Bestrebungen verurteilen.
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